74 MINT-Talente bei bundesweiter Auswahltestung am Birklehof

 

29. Mai 2024

Vom 24. bis zum 28. März 2024 war es wieder so weit: 74 hochmotivierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland erhielten die Chance, ihre Eignung für das plus-MINT Programm zu zeigen. Am Birklehof in Hinterzarten stellten sich die Teilnehmer vier Tage lang verschiedenen naturwissenschaftlichen Aufgaben und spannenden Herausforderungen. Alle verfolgten das gleiche Ziel: Schüler an einem der fünf plus-MINT Internate in Deutschland zu werden.

Am Sonntagmittag trafen die Teilnehmer am Birklehof ein und wurden im Musiksaal des Internats willkommen geheißen. Nach einer kurzen musikalischen Einlage wurde ein Ausblick über das Programm der nächsten Tage gegeben: neben Gruppenarbeiten, Einzeltestungen, Laborphasen und Freizeitaktivitäten sorgte besonders die Ankündigung eines Überraschungsgastes für große Neugier. Im Anschluss an den Abschied von den Eltern erhielten die Teilnehmer eine Führung über das malerische Internatsgelände und die Gelegenheit, sich in ihren Zimmern einzurichten.

Dann begann die erste Gruppenphase. Die Teilnehmer wurden in fünf Gruppen aufgeteilt, in denen sie innerhalb der nächsten Stunden verschiedene Spiele und Aufgaben bewältigten und sich dabei besser kennenlernen konnten. Nachdem alle die Überquerung eines „reißenden Flusses voller Krokodile“ gemeistert hatten, waren aus den zufällig zusammengewürfelten Schülern gemeinsam agierende Verbündete geworden. Wie auch an den folgenden Abenden wurde nach dem Abendessen Freizeitprogramm geboten: Von Sport und Spiel bis hin zu gemeinsamem Basteln war für jeden etwas dabei.

Der Montag begann mit verschiedenen persönlichen Evaluationsverfahren. In den Einzelinterviews konnten die Internatsvertreter ihre Bewerber besser kennenlernen, während sich die jeweils andere Hälfte der Gruppe einem Potentialtestverfahren unterzog.

Beim Mittagessen wurde dann das Rätsel um den Überraschungsgast gelöst: Der Wissenschaftsjournalist Robert Döring, besser bekannt als „Wissensbert“, hatte in einem Video über das plus-MINT Programm informiert und damit zahlreiche Schüler zur Bewerbung inspiriert. Bei seinem Besuch konnte er die besondere Atmosphäre der Auswahltage miterleben und mit den Teilnehmern in Austausch treten. Besonders für die Schüler, die seinetwegen auf das Programm aufmerksam geworden waren, war dies eine sehr gelungene Überraschung – und für Selfies war auch genug Zeit.

Am Nachmittag fand eine weitere Gruppenphase mit dem Schwerpunkt „Konstruieren und Entwickeln“ statt. Die Aufgabe: Eine belastbare Brücke aus langen Makkaroni und Draht zu bauen, die eine Distanz von 65 cm überspannte. Nach viel Diskussion, physikalischen Überlegungen und komplizierten Bauprozessen hatte jede Gruppe ein Ergebnis vorzuweisen. Dann wurden die Brücken einem Belastungstest unterzogen, und obwohl die meisten diesen nicht überstanden, konnten die Gruppen stolz auf ihre Ergebnisse sein.

Am Dienstag, dem letzten offiziellen Tag der Auswahltage, ging es mit einer besonderen Herausforderung los: den Mathematik-Einzelaufgaben. In 90 Minuten beschäftigten sich die Schüler mit verschiedenen Logik- und Denkaufgaben und verließen den Raum mit rauchenden Köpfen. Nach einer kurzen Pause ging es direkt weiter, denn die Gruppenaufgaben zu Mathematik sowie die Laborphase „Forschen“ standen an. Die mathematischen Fragestellungen umfassten Faltfiguren, Altersberechnungen und Zaubertricks. Eine spannende Challenge stellte das Auswendiglernen möglichst vieler Nachkommastellen der Euler’schen Zahl dar: Die Teilnehmer mussten sich zunächst eine gemeinsame Strategie überlegen, um ihr Erinnerungsvermögen zu kombinieren und sich kollektiv die meisten Zahlen zu merken. Eine Gruppe erreichte sagenhafte 60 Nachkommastellen!

In der Laborphase waren die Teilnehmer dem Steinzeitmensch Ötzi auf der Spur. Aus Malachit sollte Kupfer gewonnen werden, um nachzuvollziehen, wie es möglich war, dass Ötzi ein Kupferbeil bei sich hatte. Dabei war vor allem das Arbeiten ohne Versuchsanordnung schwierig, denn die Schüler erhielten lediglich das Material und verschiedene Chemikalien. Dennoch schafften es alle Gruppen, ein gutes Ergebnis herzustellen, welches in der Präsentation am späten Nachmittag vorgestellt wurde.

Am Abend wurden die Auswahltage mit einem gemeinsamen Abschlussfest am Lagerfeuer abgeschlossen. Bei Marshmallows, Stockbrot und Musik ließen die Schüler die vergangenen Tage Revue passieren und blickten voller Vorfreude in die Zukunft.

Für viele Teilnehmer waren die Auswahltage die erste Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Freunde mit der selben Begeisterung für Wissenschaft und Forschung kennenzulernen. Die ereignisreiche gemeinsame Zeit hatte die Teilnehmer zusammengeschweißt und sie werden wohl auch in Zukunft die Freude am Lernen und die Neugier auf Neues miteinander teilen.

Text: Niala Gehrandt (FJN, plus-MINT Internat Louisenlund)
Bilder: Hanspeter Trefzer, Freiburg

 
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